Text: Hartmut Häger
An die Zerstörung des historischen Stadtkerns, insbesondere durch den Hauptangriff alliierter Bomber am 22. März 1945, erinnert eine Gedenkveranstaltung, die seit 1958 jährlich an diesem Tag zum Zeitpunkt des Angriffs um 13.22 Uhr auf dem Gräberfeld von mehr als 496 Luftkriegsopfern auf dem Nordfriedhof stattfindet.
Als 1948 Oberbürgermeister Hunger zu Beginn der Ratssitzung am 22. März vor Eintritt in die Tagesordnung des Tages der Zerstörung der Stadt Hildesheim zum ersten Mal offiziell gedachte, erklärte er, es sei eine der wichtigsten Aufgaben des Rates und der Verwaltung, alles zu tun, um das durch die Zerstörung entstandene Elend zu mildern und zu beseitigen. 1950 beschloss der Verwaltungsausschuss, von einer Gedenkfeier abzusehen. Um 13.22 Uhr rief lediglich ein Sirenensignal von 2 Minuten Dauer zur absoluten Verkehrsstille und Arbeitsruhe auf.
Die erste öffentliche Gedenkstunde veranstaltete der Zentralverband der Fliegergeschädigten, Evakuierten und Währungsgeschädigten am 22. März 1952 um 15 Uhr auf dem Marktplatz und anschließend um 17 Uhr auf dem Zentralfriedhof. Von 13.20 bis 13.55 Uhr läuteten die Glocken aller Hildesheimer Kirchen. Von 1955 bis 1989 lud die Stadt die Bürgerschaft zu einer Gedenkstunde ins 1954 fertiggestellte Rathaus ein. Seit der Fertigstellung des historischen Marktplatzes, erstmals 1990, fanden in der Rathaushalle keine Gedenkfeiern mehr statt. Das Gedenken beschränkt sich seitdem auf die Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof um 13.22 Uhr und das Glockengeläut.