Text: Hartmut Häger
Nach heutigem Verständnis wird am Volkstrauertag aller Menschen gedacht, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ums Leben kamen. Indem er von 1934 bis 1945 als „Heldengedenktag“ in den Dienst des Militarismus und Chauvinismus gestellt wurde, ist der Tag auch eine Spur nationalsozialistischer Gewalt.
Am 1. März 1925 richtete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erstmals in Hildesheim eine Gedenkveranstaltung für die Toten des Ersten Weltkriegs in der Stadthalle aus, während die Trauerkundgebung auf dem Zentralfriedhof am Vormittag auf Einladung des Reichsbanners in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dr. Ehrlicher stattfand.
1934 wurde der Volkstrauertag in „Heldengedenktag“ umbenannt und reichseinheitlich auf den fünften Sonntag vor Ostern (Reminiscere) festgelegt. Kurz vor Kriegsbeginn erhielt der „Heldengedenktag“ zusätzlich den Charakter des Jahrestags der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht. Demzufolge hatte er am 16. März stattzufinden, bzw. am diesem Tag vorangehenden Sonntag. Seit 1952 wird der Volkstrauertag am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen – in Hildesheim mit Gedenkstunden an den Kriegstotendenkmälern auf dem Nordfriedhof und in den Ortschaften.
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