Text: Kilian Milatz
Der Widerstand der Arbeiter gegen die Rechten konnte zur Regierungszeit Hitlers nicht mehr öffentlich stattfinden, sondern musste im Geheimen geführt werden. Ehemalige Funktionäre der linken Parteien gründeten 1933 die SF, die „Sozialistische Front“, der überwiegend jüngere Arbeiter und ehemalige Aktivisten des linken Flügels der SPD und der Gewerkschaften angehörten. Sie erstellte in regelmäßigen Abständen die regimekritischen „Sozialistischen Blätter“, die pro Ausgabe 200 bis 500 mal vervielfältigt wurde. Vom Autor zum Herausgeber hatte die Zeitschrift einen ziemlich langen Weg, denn die „Sozialistische Front“ ließ bei der Verbreitung höchste Vorsicht walten. Um die Gefahr einer Entdeckung durch die Nazis möglichst gering zu halten waren mehrere vertrauenswürdige Personen an der Überstellung der Flugschriften beteiligt. Die SF hatte ihre meisten Mitglieder in Hannover und dort wurden die sozialistischen Blätter auch geschrieben. Jedoch gelang es ihr, einige Mitglieder in Hildesheim und Alfeld zu finden, um die Zeitschriften effektiver verbreiten zu können. Die meisten Mitglieder aus Alfeld stammten dabei aus der früheren sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, die schon zu Beginn der Regierung unter Hitler zerschlagen wurde. Obwohl die SF bei ihrer Arbeit sehr vorsichtig war, gelang es der Gestapo 1936 schließlich doch, einen Spitzel in die Organisation einzuschleusen. Damit stand deren Ende fest und viele der Mitglieder wurden verhaftet. Unter den Betroffenen befanden sich vor allem die, die an der Verbreitung der Flugschriften beteiligt waren. Manche kamen zwar schon nach einigen Monaten frei, jedoch wurde einer der Mitbegründer der SF erst nach über einem Jahr wieder frei gelassen.
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“Arbeiterwiderstand in Dritten Reich“ in: Das andere Alfeld- Holzminden 2008