Hildesheim, auch „Das Nürnberg des Nordens“ genannt, war eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands.
Trotz alledem war Hildesheim mit einigen großen Rüstungsbetrieben sowie einem Verschie-bebahnhof ein strategisch wichtiger Punkt für die deutsche Industrie, dessen Zerstörung ein wichtiges Ziel der Alliierten war.
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Die Massenhinrichtungen der Hildesheimer Gestapo
Am 27. März 1945 berichtete die Hildesheimer Zeitung von der ersten öffentlichen Hinrichtung, welche die Gestapo auf dem Hildesheimer Marktplatz ausführte.
Nach den ersten Bombenangriffen im Frühjahr 1945 wurden die ersten Plünderungen verzeichnet, welche nach dem verheerenden Bombenangriff vom 22. März mehr und mehr zunahmen.
Nationalsozialistische Gewaltverbrechen vor dem Landgericht Hildesheim 1948-1981
ach dem Ende des „Dritten Reiches“ wurden die verantwortlichen Verbrecher der totalen Herrschaft strafrechtlich verfolgt und unterschiedlich bestraft.
Viele der NS-Führer entzogen sich ihrer Strafe durch Selbstmord, jedoch gab es auch Täter, die der Verfolgung entkamen und somit Straffrei blieben.
Zwangssterilisation
Nach 1933 wurde das Gesundheitswesen den bevölkerungs-politischen Zielen des Regimes unterstellt und die „Erb- und Rassenpflege“ in den Vordergrund gestellt. Geistig und körperlich kranke Menschen wurden in der nationalsozialistischen Ideologie als Ballastexistenzen“ eingestuft.
Der 9. November 1938 in Hildesheim – die Zerstörung der Synagoge
Seit 1938 gab es Hinweise auf eine Radikalisierung der antisemitischen Politik des Regimes ab. Es bedurfte nur eines Anlasses um eine Welle der Gewalt gegen die jüdischen Bürger auszulösen. Dieser Anlass bot sich durch das Attentat auf den deutschen Legationssekretär vom Rath in Paris am 7. November 1938. Als er am 9. November starb löste Goebbels den reichsweiten Pogrom aus. In Hildesheim fand an diesen Abend an der Bismarcksäule auf dem Galgenberg eine Gedenkfeier der SS statt, – wie überall reichsweit.
Die Amtsträger der jüdischen Gemeinde in Hildesheim 1933 bis 1942
Das Buch Hartmut Häger, Zum Wohl der Menschen und zur Ehre Gottes. Die Amtsträger der jüdischen Gemeinde in Hildesheim (1933–1942). Hildesheim: Gerstenberg, 2019 (Veröffentlichungen des Hildesheimer Heimat- und Geschichtsvereins, 7) stellt die Biografien von achtzehn Hildesheimern vor, die in der NS-Zeit ein Amt in der jüdischen Gemeinde bekleideten.
Luftschutzbehörde (Kaiserstraße 1 · Hildesheim)
1938 wurden die „Elektro- und feinmechanische Industrie GmbH“ (Elfi-Werke) mit Sitz in Hildesheim gegründet. Hier produzierte die Robert-Bosch GmbH im Auftrag des OKH entscheidend wichtige Teile für die Wehrmacht. In den Jahren 1938 – 1942 entstand der große Rüstungsbetrieb im Hildesheimer Wald. Der Betrieb wurde später umbenannt und erhielt die Bezeichnung „Trillke-Werke“. Das Unternehmen produzierte elektrische Anlagen (Anlasser, Gleichstromlichtmaschinen, Schwungkraftanlasser und Magnetzünder) für Kraftfahrzeuge, Panzer und Schiffe. Die Produktionsanlagen wurden ständig erweitert. Es wurde versucht die Gebäude für Flugzeuge schwer erkennbar zu machen. 1941/42 erhielt das Werk eine Gleisanlage.
Eduard Ahlborn AG (1)
Die Firma Eduard Ahlborn war ein international renommierter Produzent von Molkereimaschinen und Kühlaggregaten und hatte ursprünglich in der Lüntzelstraße ihren Sitz. Auf Grund von zunehmender Expansion wurden vom Generaldirektor des Betriebes, Ernst Morsch sen., 1937 ca. 50.000 m² Gelände am Cheruskerring bzw. Bischofskamp gekauft, auf welches er das Werk verlagern wollte.
Arbeitsamt
Die Arbeitsämter hatten während des NS-Regimes weitgehende Vollmachten und Kontrollmöglichkeiten. Sie waren Arbeitseinsatzbehörden und wiesen Betrieben, die im Sinne der Aufrüstung als relevant galten, Arbeitskräfte zu. Sie legten Arbeitsbücher für alle Registrierten an, in denen Infos zur Person, Ausbildung und alle bisherigen Beschäftigungen festgehalten wurden. Ab 1934 konnte durch das Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes der Zuzug von Arbeitskräften in bestimmte Gebiete gesperrt und die Abwanderung landwirtschaftlicher Arbeiter untersagt werden. Ab 1938 war ein Arbeitsplatzwechsel genehmigungspflichtig, d.h. wer kündigen wollte, brauchte die Genehmigung des Arbeitsamtes. Das Amt konnte zudem Dienstverpflichtungen vornehmen, überwachte die Löhne und verhängte Strafen.
Ausländerfriedhof
Das Gräberfeld in der Abteilung VIa. links auf dem Nordfriedhof ist im November 1941 angelegt worden, als zwei Russen im Kriegsgefangenenlager Drispenstedt gestorben waren und nicht auf dem örtlichen Gemeindefriedhof beerdigt werden sollten