Text: Margit Deckner
Während der Zeit des Nationalsozialismus wandelte sich auch das Programm des Hildesheimer Theaters. Aber wie immer in schwierigen Zeiten suchten die Menschen Ablenkung von den Geschehnissen des Alltags und die Vorstellungen fanden regen Zuspruch.
Die Premiere der Dreigroschenoper 1933 machte überall Schlagzeilen, weil sie auch in anderen Städten viele Besucher angezogen hatte. Das wurde von den nationalsozialistischen Machthabern und ihren Vertretern hier in Hildesheim sehr ungern gesehen.
Zu Beginn der Spielzeit 1933/34 wurde das Stadttheater in „Städtische Bühne Hildesheim“ unbenannt.
Es wurden dann neben den klassischen Stücken immer mehr zeitgenössische Stücke gezeigt, die das Publikum im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie beeinflussen sollten.
Die NS. Verbände sorgten dann auch dafür, dass die Vorstellungen immer gut besucht wurden, indem sie ihre Mitglieder nachdrücklich zum Besuch aufforderte.
Die Hildesheimer Presse unterstützte diese Bemühungen mit nationalistisch werbewirksamen Artikeln.
Im August 1944 wurde das Theater geschlossen, alle Kräfte eingezogen, um dem totalen Krieg zu dienen.
Am22.3.1945 war es endgültig vorbei. Bei Luftangriffen wurde die Städt. Bühne so stark getroffen, dass sie völlig ausbrannte, nur das Bürogebäude in der Teichstraße hielt den Angriffen stand.