Text: Klaus Schäfer
1941 begannen die Deportationen der jüdischen Bürger im Deutschen Reich. Sie wurden in Güterzügen zusammen gepfercht. Ziele der Güterzüge waren die Ghettos und Vernichtungslager.
Die Deportation der Hildesheimer Juden begann am 31. März 1942. Bei dem ersten Transport wurden überwiegend männliche arbeitsfähige Juden deportiert. Insgesamt waren es 61 Juden aus Hildesheim. Es durfte lediglich ein Gepäck bis maximal 50 Kilo mitgenommen werden. Bewegliche Besitztümer, wie Bargeld, Wertpapiere, Sparkassenbücher und Schmuck, mussten sie bei sich tragen. Bei Leibesvisitation wurden diese Besitztümer beschlagnahmt und eingezogen. Die beschlagnahmten Güter wurden zur Finanzdirektion Hannover geschickt. Die Sammelstelle der Hildesheimer Juden, des ersten Transports, war eine alte Reithalle der Polizei, am heutigen Standort des Land- und Amtsgerichts. Von dort aus mussten sie dann zu Fuß zur Linie 11 der Straßenbahn nach Hannover gehen. Nach einigen Tagen Aufenthalt im Sammellager Ahlem, wurden sie vom Bahnhof Fischerhof (Hannover-Linden) in einen Güterzug ins Warschauer Getto transportiert.
Am 23. Juli 1942 wurden überwiegend kriegsbeschädigte Juden aus dem Ersten Weltkrieg und alte schwache Juden deportiert. Das Ziel war das Konzentrationslager Theresienstadt. Insgesamt waren es 51 Juden aus Hildesheim. Die gehunfähigen und gebrechlichen wurden mit Möbelwagen nach Ahlem gebracht. Die anderen wurden mit Güterzügen transportiert.
Nun waren nur noch die „Mischehen-Juden“ und die sogenannten „Jüdischen Mischlinge“ in Hildesheim verblieben.
Am 25.02.1945 erfolgte die letzte Deportation der Hildesheimer Juden. Vier Personen aus Hildesheim die mit einem Sammeltransporter zum Konzentrationslager Theresienstadt gebracht wurden.