Die Massenhinrichtungen der Hildesheimer Gestapo

Text: Maximilian Kreuzberg

Am 27. März 1945 berichtete die Hildesheimer Zeitung von der ersten öffentlichen Hinrichtung, welche die Gestapo auf dem Hildesheimer Marktplatz ausführte.
Nach den ersten Bombenangriffen im Frühjahr 1945 wurden die ersten Plünderungen verzeichnet, welche nach dem verheerenden Bombenangriff vom 22. März mehr und mehr zunahmen.
Der Bürgermeister Georg Schrader, Kreisleiter Meyer und der Leiter der Gestapo-Außendienststelle Hildesheim, Heinrich Huck sorgten für einen kompletten Gewaltausbruch, welcher kurz vor der Besetzung der Amerikaner in mehreren Massenhinrichtungen gipfelte.
Im September 1944 übernahm Heinrich Huck, ein Kriminalkommissar und SS-Hauptsturmführer die Leitung der Stapostelle Hildesheim.
In den letzten Kriegstagen erhielt die Hildesheimer Stapo den Auftrag, jegliche Vorgänge, Personalakten und Karteikarten zu verbrennen. Hierfür wurden zur Ausführung dieser Arbeit einige Häftlinge aus dem Polizei-Ersatzgefängnis abgeordnet.
Nach der Vernichtung der Daten, wurden die Häftlinge in den Keller des Dienstgebäudes der Gestapo geführt, und dort erschossen.
Am 26.-27. März 1945 wurden ca.30 – 50 ausländische Zwangsarbeiter auf dem Marktplatz erhängt. Die größte Gruppe waren italienische Zwangsarbeiter
Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner richtete die Hildesheimer Gestapo alle Gefangenen des Polizei-Ersatzgefängnisses auf den Hildesheimer Nordfriedhof hin.
Somit fanden an drei Abenden Massenexekutionen statt.
Bei diesen Hinrichtungen hatte die Klärung der Schuldfrage keine Relevanz mehr.
Diese Handlungen hatten zur Folge, dass in den letzten Kriegstagen 209 Menschen in Hildesheim hingerichtet wurden.


Literatur:
Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim
Band 69, 1997
S. 183-220 „Nur Plünderer mußten sterben? Die Massenhinrichtungen der Hildesheimer Gestapo in der Endphase des Zweiten Weltkrieges“, von Markus Roloff

Gedenkstein für die Opfer der Massenhinrichtungen auf dem Nordfriedhof
Tondokument Heinrich Huck
Tondokument Hinrichtungen

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