Heinrich Winkelhoff

Text: Yven Hartmann

Heinrich Winkelhoff wurde am 6. März 1894 in Hildesheim geboren, arbeitete als Gelbgießer bei der Firma VDM und nahm hier, zusammen mit Kollegen wie dem Schiffbauer Dietrich Dislich und dem Former Kurt Heinze (welcher in der dortigen Formerei an der gleichen Werkbank wie Winkelhoff arbeitete), an Sammlungen für die Angehörigen von politischen Häftlingen teil.
Im Februar 1936 wurde Winkelhoff deswegen im Betrieb verhaftet und im Godehardi-Gefängnis inhaftiert, wo er andauernden Misshandlungen ausgesetzt war. 1938 wurde Winkelhoff dann von dem 3. Strafsenat des in Hildesheim tagenden Kammergerichts Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt, welche er in der Strafanstalt Hameln verbüßte.
Als seine Frau ihn nach Ablauf der Strafe aus der Anstalt abholen wollte, wurde dieser mitgeteilt, dass ihr Mann „ins Lager“ käme und tatsächlich wurde Heinrich Winkelhoff in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er als Schutzhäftling 11.472 in Block 4 geführt wurde. Glücklicherweise gelang es ihm hier bis zum Vorrücken der Roten Armee 1945 zu überleben und sich vor der Befreiung durch diese von einem der Todeskommandos abzusetzen.
Am 7. Juni 1945 konnte er nach Hildesheim zurückkehren, nur um festzustellen, dass seine Familie zerrissen wurde. So war nicht nur die Wohnung in der Rathausstraße 5 zerstört, sondern sein Sohn Heinz, den er nach seiner Verhaftung nicht mehr gesehen hatte, war am 16. Juni 1942 mit 21 Jahren im Osten gefallen und auch Winkelhoffs einzige Tochter Ursel hatte nicht überlebt. Seine Frau war von den Nazis dazu gedrängt worden sich von ihm scheiden zu lassen, hatte sich aber erfolgreich dagegen zur Wehr setzen können.


Quelle:
Hans Teich, Hildesheim und seine Antifaschisten, Seite 60, 128 und 129, erschienen im Selbstverlag, Hildesheim 1979, dritte Auflage
Dieter Schmid, Einheitsfront von unten? Der organisierte Widerstand aus der Arbeiterschaft in Hildesheim 1933–1937, Seite 124 Hildesheimer Jahrbuch Für Stadt und Stift Hildesheim, Band 63, Hildesheim 1993

Heinrich Winkelhoff