Text: Klaus Schäfer
Hilda Stolte wurde am 10. Januar 1931 in Hildesheim geboren. Ihre Mutter war eine Sintezza und verschwand ein paar Tage nach der Geburt. Von Geburt an litt Hilda an Diabetes und musste deswegen in einem Privathaushalt aufwachsen. Sie wurde von der Familie Stolte aufgenommen. Die Familie lebte am Neustädter Markt 5, hier verbrachte Hilda Stolte eine wohl behütete Kindheit.
Anfang 1943 wurde ihre Ziehmutter benachrichtigt mit Hilda zur Polizei im Hermann-Göring-Haus zu kommen. Dort wurden Fingerabdrücke von Hilda genommen und sie musste jede Woche zusammen mit ihrer Mutter erscheinen. Im März 1943 wurde sie dann von zwei Gestapo-Beamten abgeholt. Einen Tag später dürfte die Mutter Hilda im Gefängnis im Herman-Göring-Haus besuchen, wo sie mit anderen Sinti in einer Zelle festgehalten wurde. Hilda Stolte wurde zusammen mit 66 anderen Sinti nach Auschwitz deportiert, wo sie kurze Zeit später starb.
Quelle:
Und plötzlich kam meine Schwester nach Auschwitz…
Hilda Stolte – Die Geschichte eines Hildesheimer Mädchens
Edith Nawroth, Hildesheim 2005