Text: Klaus Schäfer
Max Leeser wurde am 9. September 1855 geboren. 1877 trat er als Beamter in das erste jüdische Bankhaus M. Davidson in Hildesheim ein. 1886 gründete er zusammen mit anderen Partnern aus Industrie und Handwerk die Hildesheimer Bank. Dieses Unternehmen, dessen „leitender Kopf” war, entwickelte sich ungewöhnlich gut und war an der Finanzierung etlicher Unternehmen im Hildesheimer Raum beteiligt. Max Leeser wurde Königlich Geheimer Kommerzienrat. Durch seine zahlreiche Ämter hatte er großen Einfluss auf die regionale Wirtschaft. 1922 wurde er Aufsichtsratvorsitzender der Hildesheimer Bank. Diese Position hatte er bis zur Fusion mit der Deutschen Bank inne..
Auch danach hatte er noch Vorsitze in Aufsichtsräten verschiedener Firmen, die ihm aufgrund seiner wirtschaftlichen Verdienste angetragen wurden.
Max Leeser wirkte oft als Mäzen und Spender. Seine karitativen Tätigkeiten führten dazu, daß man ihm 1917 die Ehrenbürgerwürde antrug der Stadt Hildesheim Leeser bat jedoch darum, dies wegen des Krieges zurückzustellen. 1928 erhielt er die Auszeichnung dann aufgrund seiner zahlreichen Verdienste um die Stadt.
Max Leeser, der jüdischer Abstammung war, starb am 17. Mai 1935. Im hohen Alter hatte er den Nationalsozialismus noch zu einem Teil miterleben müssen. Er wurde ohne besondere Ehrungen auf dem Zentralfriedhof beigesetzt, sein Grab und der Gedenkstein überstanden die NS-Dikatur aber unbehelligt.
Weiterlesen in:
Arndt, Klaus (2011): Die Hildesheimer Bank und ihr Gründer Max Leeser (1855 – 1935). In: Herbert Reyer (Hrsg.): Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim. Hildesheim: Gerstenberg 83, S. 65-96.