Paul Urban

Text: Yven Hartmann

Paul Urban wurde 1900 als Ältester von fünf Geschwistern und Sohn einer alten Hildesheimer Familie, mit ihrem Wohnsitz in der Hermannstraße, geboren. Er arbeitete als Dreher, unteranderem in der Pfropfe Maschinenfabrik für Turbinen und Mühlenbau (später VDM, heute Kloth-Senking), war Mitglied der SPD und vor 1930 Mitglied der Ortsverwaltung des Deutschen-Metallarbeiter-Verbandes (DMV).
Etwa in der Zeit von 1929 bis 1931, während der Wirtschaftskriese, arbeitete Urban am Aufbau von schwerindustriellen Anlagen in Magnitogorsk in der UdSSR mit.
Nachdem er 1931 wieder nach Hildesheim zurückgekehrt war erhielt er eine Stelle bei der Firma Ahlborn. Hier soll er während einer Nachtschicht die Internationale (das verbreitetste sozialistische Kampflied, Anm. d. Verf.) gesungen haben. In Wirklichkeit hatte er dieses wohl lediglich gesummt, wurde aber auf jeden Fall deshalb 1934 in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Er schaffte es hier 11 Jahre zu überleben, bis das Lager 1945 durch die amerikanische Armee befreit wurde.
Nach dem Krieg kehrte Urban wieder nach Hildesheim zurück, trat hier der KPD bei und engagierte sich im Kreissonderhilfsausschuß für durch nationalsozialistische Gewaltherrschaft Geschädigte. Allerdings musste er seine politische Arbeit bald auf Grund seiner gesundheitlichen Schwäche wieder aufgeben. Er starb 1972.


Quelle:
Hans Teich, Hildesheim und seine Antifaschisten, Seite 136, 138, 152, erschienen im Selbstverlag, Hildesheim 1979, dritte Auflage, 1993