Text: Klaus Schäfer
1938 wurden die „Elektro- und feinmechanische Industrie GmbH“ (Elfi-Werke) mit Sitz in Hildesheim gegründet. Hier produzierte die Robert-Bosch GmbH im Auftrag des OKH entscheidend wichtige Teile für die Wehrmacht. In den Jahren 1938 – 1942 entstand der große Rüstungsbetrieb im Hildesheimer Wald. Der Betrieb wurde später umbenannt und erhielt die Bezeichnung „Trillke-Werke“. Das Unternehmen produzierte elektrische Anlagen (Anlasser, Gleichstromlichtmaschinen, Schwungkraftanlasser und Magnetzünder) für Kraftfahrzeuge, Panzer und Schiffe. Die Produktionsanlagen wurden ständig erweitert. Es wurde versucht die Gebäude für Flugzeuge schwer erkennbar zu machen. 1941/42 erhielt das Werk eine Gleisanlage. Diese war an den Anschluss der Munitionsanstalt in Diekholzen gekoppelt und führte aus Tarnungsgründen weitegehend durch bewaldetes Gebiet. Der Betrieb hatte 1939 knapp 500 Beschäftige, diese Zahl stieg bis zum März 1945 auf über 4000 Beschäftigte an. Ca. die Hälfte davon waren ausländische Zwangsarbeiter aus 15 verschiedenen Nationen. Mehr als 40 % davon waren Frauen. Die größten Gruppen bildeten Russen, Franzosen, Polen, Rumänen, Ungarn und Italiener. Auch indische Zwangsarbeiter kamen zum Einsatz. Die meisten Zwangsarbeiter waren in einem abgesonderten und bewachten Lager auf dem Werksgelände untergebracht. Der Kontakt deutscher Gefolgschaftsangehöriger mit den Kriegsgefangenen war streng verboten. Er durfte sich nur auf dienstliche Belange beziehen. Zu der Lebens- und Arbeitssituation der Zwangsarbeiter war Beurteilung aufgrund der wenigen Quellen bisher nur schwer möglich. Seit ein paar Tagen gibt es jedoch eine neue Website die hierzu sehr umfangreiche Informationen und Zeitzeugenaussagen liefert.
Literatur:
Manfred Overesch, Bosch in Hildesheim 1937 – 1945, Göttingen 2008
Viel umfangreichere Informationen dazu finden sie hier: www.zwangsarbeit-bosch.de