Zwangsarbeit in Hildesheim -Der Arbeitseinsatz für die Rüstungswirtschaft des Dritten Reiches

Text: Jörg Asche

Seit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde in Deutschland zunehmend Material gebraucht das der Kriegsführung diente. Viele Firmen mussten ihre Produktion dem Krieg anpassen und umstellen. Die Arbeitszeit wurde auf bis zu 14 Stunden verlängert und nun sollten auch Frauen für die Rüstungswirtschaft dienstverpflichtet werden um Deutschland dem Sieg näher zu bringen. Im Verlauf des Krieges wurde deutlich, dass Deutschland nicht über ausreichend wichtige Rohstoffe verfügte. Des Weiteren richtete Deutschland ein Zwangsarbeiterheer ein.
Betriebe, die ihren Sitz in Hildesheim hatten, dienten vornehmlich der Rüstungswirtschaft. Die hohe Zahl der ausländischen Beschäftigten in der deutschen Rüstungsindustrie veranschaulichen, in welchem hohen Maße Deutschland auf die Zwangsarbeiter angewiesen war, um die Produktion der Kriegsgüter stetig oben zu halten. Dennoch stieg durch den hohen ausländischen Anteil unter den Arbeitern eine erhöhte Sabotagegefahr. Trotzdem wäre ohne Sie die Kriegsmaschinerie Hitlers in kurzer Zeit zusammengebrochen.
Die eigene Autorität unter den deutschen Arbeitern geriet mit zunehmendem Anstieg der Zwangsarbeiter aus dem Ausland zu sinken. Sie befürchteten, dass bei einer Niederlage Deutschlands im Krieg ein erhöhtes Gefahrenpotential von den Ausländern ausgeht und sie sich eines Tages als Minderheit im eigenen Land ansehen müssen.
Die im deutschen Reich tätigen Fremdarbeiter waren rechtlich schlechter gestellt als Deutsche. Außerdem waren Ausländer oft Ziel direkter Gewaltanwendung.
Nach dem Stand vom 9.1.1943 besaß Hildesheim 37 Arbeitskommandos mit insgesamt 1770 Kriegsgefangenen.
Hildesheim besaß ca 50 Arbeitslager mit wenigstens 9.000 Insassen. Über die Verhältnisse in den Lagern ist nur wenig bekannt.
500 jüdische Häftlinge aus dem KZ Groß Rosen wurden zu Aufräumarbeiten am Güterbahnhof nach Hildesheim gerufen. Zuvor starteten sie ihre Reise mit 2000 jüdischen Häftlingen.
Der Aufenthalt in Hildesheim dauerte ca. 3 Wochen für die Juden. Danach wurden sie nach Bergen-Belsen deportiert und die Überlebenden wurden am 15. April 1945 von den Briten befreit. Einige von ihnen durften zu ihrer Gesundung nach Schweden reisen.


Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim
Band 70/71,1998/99
S.163-191, Zwangsarbeit in Hildesheim. Der Arbeitseinsatz für die Rüstungswirtschaft des Dritten Reiches

Luftaufnahme der Trillke-Werke
Zwangsarbeiterlager
Tondokument Zwangsarbeiterlager
Tondokument West- und Ostarbeiter
Terror gegen Zwangsarbeiter

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