Text: Klaus Schäfer
Dampfziegelei Algermissen
In der Dampfziegelei Algermissen waren 56 Menschen verschiedener Nationalitäten im so genannten „Gefolgschaftsunterkunftshaus“ auf dem Werksgelände untergebracht. Davon waren 33 Polen zwei Tschechen, fünf Ukrainer, zwei Franzosen und fünf sogenannte „Ostarbeiter“ sowie vier Italiener, die vermutlich zum Arbeitskommando 6028 gehörten. In einem anderen Gebäude waren weitere 16 Ostarbeiterinnen untergebracht.
Zuckerfabrik
In der Nacht vom 18. zum 19. August 1944 kam ein Transport polnischer Frauen mit ihren Kindern in Algermissen an und wurde für die Dauer von vier Monaten in einem Gemeinschaftslager der Zuckerfabrik untergebracht. Die Frauen und älteren Kinder mussten Zwangsarbeit verrichten. Alle 21 Polinnen und ihre insgesamt 30 Kinder stammten aus Warschau. Was mit den Kindern geschah ist unklar.
In Algermissen mußten belgische und französische Kriegsgefangene des Arbeitskommandos 1000 Zwangsarbeit in der Landwirtschaft leisten. Weiter gab es das Arbeitskommandos 1402 das ebenfalls in der Landwirtschaft eingesetzt war.
Polnische Kriegsgefangene wurden in Lühnde ab Herbst 1939 im Saal der Gastwirtschaft Platz untergebracht, ab 1941 im Haus Nr. 47. Sie wurden zur Arbeit in der Landwirtschaft eingesetzt.
Ausserdem waren sowjetische Offiziere des Arbeitskommandos 131 in Lühnde als Zwangsarbeiter in Einsatz.
Von den Zwangsarbeitern wurden zwei Sowjetbürger in Algermissen und einer in Lühnde begraben.
Quellen:
HStAH, Hann 140 Hi., Nr. 539
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung – Niedersachsen II, Köln 1986